Seidelbast (Daphne mezereum)
Der Seidelbast, der 1 – 2 m hoch wächst. Seine rosafarbenen Blüten erscheinen vor den Blättern von März bis Mai und sitzen direkt an den holzigen Stängeln. Sie haben 4 Blütenblätter und verströmen einen starken Duft. Im Juli bis August reifen die eiförmigen, roten Beeren heran. Kinder, die von den roten, fleischigen Beeren essen, sind stark gefährdet.
Standort und Verbreitung:
Der Seidelbast gedeiht in Laub- und Laubmischwäldern auf kalkhaltigem, humusreichen Boden. Er hat sein Verbreitungsgebiert in ganz Europa, mit Ausnahme des äußersten Westens und Nordens, er wächst bis in 2500 m Seehöhe. Der Strauch wird auch als Gartenpflanze gezogen. Familien mit Kinder ist allerdings abzuraten, die Pflanze wegen Ihrer hohen Giftigkeit anzupflanzen.
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die meisten Giftstoffe sind in der Rinde und in den Samen zu finden. Der Seidelbast gilt als sehr stark giftig. Insbesondere Kinder, die von den roten, fleischigen Beeren essen, sind stark gefährdet.
Die Symptome einer Seidelbastvergiftung sind Brennen und Anschwellen der Mundschleimhäute, der Lippen und der Zunge. Ferner kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden verbunden mit Krämpfen und Durchfall. Das Gift bewirkt eine Schädigung der Nieren und des Zentralnervensystems, was sich in Schwindelgefühl und Kopfschmerzen äußert. Auch der Kreislauf ist von der Vergiftung betroffen, so kommt es zu Fieber und beschleunigtem Herzschlag bis hin zu Tod durch Kreislaufkollaps.
Äußerlich bewirkt das Gift Reizungen der Haut mit Blasenbildung. Die ersten Anzeichen einer Vergiftung treten bereits nach der Einnahme von 4 bis 5 Früchten auf, als tödliche Dosis gelten für Kinder 10 bis 12 Beeren. Fast ein Drittel aller Seidelbastvergiftungen verlaufen tödlich!
Tiergiftig:
Der Seidelbast ist tödlich giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Schweine, Hunde und Katzen, außerdem für Nager wie Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie für Vögel. 30g Rinde sind für ein Pferd bereits tödlich, beim Schwein ist die tödliche Menge 3 bis 5 g der Beeren. Eine Vergiftung verläuft mit Speichelfluss, Entzündung der Schleimhäute und von Magen und Darm, Magenkrämpfe; es kommt zu blutigem Durchfall, Fieber, Atemnot, Störung des Gleichgewichts, Schädigung des Nervensystems und Kreislaufzusammenbruch.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
In der Homöopathie wird eine Essenz aus der Rinde bei Entzündungen von Magen, Darm und Nieren sowie bei Rheuma und Grippe verwendet. Außerdem setzt man sie bei Haut-, Ohren- und Augenentzündungen ein.