Melisse (Melissa officinalis)
Die Melisse ist eigentlich eine südeuropäische Pflanze. Da sie aber so vielfältige Heilwirkungen hat, wird sie schon lange in mitteleuropäischen Gärten angebaut. Im Mittelalter musste sie sogar per Verordnung in jedem Klostergarten angebaut werden, weil sie schon damals für sehr wertvoll und unentbehrlich gehalten wurde. Sie riecht beim Zerreiben leicht zitronenartig, daher wird sie auch oft Zitronenmelisse genannt. Das Haupteinsatzgebiet der Melisse ist die Beruhigung des Nervensystems, womit sie gegen nervöse Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe, Reizbarkeit und viele andere nervlich bedingte Beschwerden helfen kann.
Heilwirkung:
Anregend, antibakteriell, aufmunternd, beruhigend, entspannend, krampflösend, kühlend, pilzhemmend, schmerzstillend, schweißtreibend, virushemmend. Wird eingesetzt bei Erkältung, Fieber, Grippe, Husten, Bronchitis, Asthma, Appetitlosigkeit, Blähungen, Sodbrennen, Magenkrämpfen, Magenleiden, Gicht, Rheuma, Herzbeschwerden (nervöse), Migräne, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Unruhezustände, Reizbarkeit, Angstzustände, Menstruationsbeschwerden, Milchstau, Unterleibserkrankungen, Wechseljahrsbeschwerden, Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen, Insektenstiche, Wunden, Geschwüre, Blutergüsse, Quetschungen, Lippen-Herpes
Pflanzenfamilie: Lippenblütler = Lamiaceae
Englischer Name: Balm
Volkstümlicher Name: Bienenkraut, Bienensaug, Citronenmelisse, Darmgichtkraut, Englische Brennnessel, Hasenohr, Herzkraut, Hingblum, Mutterkraut, Nervenkräutel, Pfaffenkraut, Riechnessel, Salatkräutle, Spanischer Salbei, Wnzenkraut, Zahnwehkraut, Zitronenkraut, Zitronella
Verwendete Pflanzenteile: das ganze Kraut
Die Melisse gehört zu den Kräutern, die in der Volksheilkunde fast gegen alle Arten von Beschwerden verwendet wird. Die Schulmedizin spricht der Melisse hingegen nur förderliche Wirkung gegen Unruhe und Schlafstörungen zu.
Innerlich als Tee
Aufgrund ihres angenehmen Zitronenaromas und ihrer vielfältigen Wirkungen eignet sich die Melisse sehr gut zur Anwendung als Tee. Abends hilft Melissentee beim Zur-Ruhe-Kommen und Einschlafen. Morgens oder bei Abgespanntheit wirkt er hingegen belebend und erfrischend und gibt Stärke. Bei Erkältung hilft die Melisse die Atmung zu verbessern und eventuelles Fieber besser auszuhalten. Melisse hilft auch bei der Verdauung und wirkt entkrampfend auf Magen und Darm. Nach längerer Krankheit kann sie den Appetit steigern.
Äußerliche Anwendung
Melissen-Tee kann man auch äußerlich als Umschlag oder Kompresse anwenden. Mit solchen Melissen-Umschlägen kann man Geschwüre, Beulen, Blutergüsse, Insektenstiche, aber auch Nervenentzündungen und Milchstau bei stillenden Müttern behandeln. Auch der käufliche Melissengeist eignet sich für die äußerliche Anwendung. Man kann damit rheumatische Beschwerden, Prellungen und Gliederschmerzen lindern.
Ätherisches Öl
Das ätherische Öl der Melisse ist extrem teuer, weil man sehr viele Pflanzen braucht, um auch nur geringe Mengen davon herzustellen. Daher wird das käufliche Melissenöl meistens teilweise aus der Zitrone oder der javanischen Citronella gewonnen. Das echte Melissenöl hilft, äußerlich als Creme angewandt, gegen Lippenherpes. Die Bläschen vermehren sich nicht mehr und vorhandene Bläschen heilen schneller ab. In der Duftlampe kann man es zur Entspannung verdampfen lassen.