Liebstöckel (Levisticum officinale)
Ursprünglich ist der Liebstöckel in Südwesteuropa beheimatet. In Mitteleuropa gedeiht er jedoch auch prächtig und wurde deshalb schon vor Jahrhunderten in mitteleuropäischen Gärten angebaut. Inzwischen trifft man den Liebstöckel auch hie und da verwildert an. In der Küche ist der Liebstöckel als Maggikraut bekannt und würzt mit seinen Blättern Kräuterquark und Suppen aller Art. In der Medizin werden Wurzel und Samen des Liebstöckels für den Harnapparat, Verdauung und weibliche Fortpflanzungsorgane eingesetzt. Wenn die mehrjährige Pflanze im Garten erstmal einen Lieblingsplatz gefunden hat, kommt sie jedes Jahr wieder und wird so groß, dass eine normale Familie ihren ganzjährigen Liebstöckelbedarf für Küche und Hausapotheke damit decken kann.
Heilwirkung
Anregend, blutstillend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schweißtreibend. Wird eingesetzt bei Appetitlosigkeit, Abmagerung, Blasenentzündung, Nierenleiden, Blähungen, Magenbeschwerden, Mangel an Magensäure, Verdauungsschwäche, Verstopfung, Stoffwechsel anregend, Menstruations fördernd, Menstruationskrämpfe, Mittelohrentzündung, Halsentzündung, Husten, Herzschwäche, Nervenschwäche, Nervosität, Ekzeme
Achtung! Nicht in der Schwangerschaft anwenden
Pflanzenfamilie: Doldenblütler = Apiaceae
Englischer Name: Lovage
Volkstümliche Namen: Badkraut, Gebärmutterkraut, Gichtstock, Leibstöckle, Leppstock, Levestock, Liebesröhre, Liebrohr, Liebstängel, Lobstock, Lübstock, Lustecken, Luststöckel, Maggikraut, Nervenkräutel, Rübestöckel, Saukraut, Sauerkrautwurz, Schluckwehrohr, Wasserkräutel
Verwendete Pflanzenteile: Blätter als Gewürz, Wurzel und Samen in der Heilkunde
Sammelzeit: Blätter: Frühjahr, Wurzel: Zeitiges Frühjahr oder Spätherbst,
Samen: Spätsommer
Verdauungsmittel
Der Haupteinsatzzweck des Liebstöckels sind Verdauungsprobleme. Er stärkt den Appetit, wirkt Abmagerungen entgegen und stärkt die Verdauungsorgane so, dass sie die gegessene Nahrung auch gut verdauen können. Man kann Liebstöckelsamen, die Wurzel oder die Blätter als Tee oder Tinktur einnehmen oder man würzt die Speisen mit Samen oder Blätter. Im Tee schmeckt der Liebstöckel sehr würzig, was für Tees eher ungewohnt ist.
Atemwegserkrankungen
Bei fieberfreien Erkältungen kann der Liebstöckel gegen Husten, Halsschmerzen und sogar gegen Ohrenschmerzen helfen. Allerdings sollte man den Liebstöckel nicht bei Fieber verwenden, da er das Fieber eher verstärken könnte.
Hauterkrankungen
Äußerlich kann man Abkochungen der Wurzel als Waschung, Bad oder Umschlag gegen Ekzem, eitrige Wunden und Furunkel verwenden.